Wir mit KI – aber einfach!

Sei es in Nachrichten, Apps oder Gesprächen über die Zukunft – künstliche Intelligenz ist scheinbar allgegenwärtig. Aber was genau steckt hinter dieser Technologie? Welche Herausforderungen und Möglichkeiten entstehen? Und wie kann man sich einem so komplexen Thema nähern, wenn man nicht vom Fach ist – oder sich schwer tut mit langen, komplizierten Texten? Gerade hier braucht es Angebote, die Informationen verständlich aufbereiten und so einen barriereärmeren Zugang zu Fachthemen ermöglichen.

Mit unserem neuen Format „Wir mit KI – aber einfach“ wollen wir genau hier ansetzen. Ab jetzt bieten wir ausgewählte Texte auch in Einfacher Sprache an. Damit möchten wir es mehr Menschen ermöglichen, sich mit KI auseinanderzusetzen – verständlich, barrierearm und ohne Vorwissen vorauszusetzen. Denn: KI geht uns alle an, also sollte auch jede*r mitreden können.

Warum Einfache Sprache?

Nicht alle Menschen können komplexe Texte ohne Weiteres lesen oder verstehen. Das hat unterschiedliche Gründe: Manche haben gesundheitliche oder kognitive Einschränkungen, andere sind sprachlich nicht so vertraut mit dem Deutschen oder fühlen sich unsicher im Umgang mit Technik und Fachbegriffen.

Wir haben uns intensiv mit der Frage beschäftigt, ob wir unsere Inhalte in Leichter Sprache oder in Einfacher Sprache anbieten sollen. Leichte Sprache folgt einem sehr festen Regelwerk und ist vor allem für Menschen mit Lernschwierigkeiten gedacht. Bei fachlichen Themen wie Künstlicher Intelligenz stößt sie jedoch schnell an ihre Grenzen – viele wichtige Inhalte lassen sich darin kaum abbilden, ohne dass der Sinn verloren geht.

Deshalb haben wir uns für Einfache Sprache entschieden: Sie ist klarer, verständlicher und verzichtet auf komplizierte Satzstrukturen oder unnötige Fachwörter – aber sie erlaubt mehr Spielraum für fachliche Tiefe. So können wir einen barriereärmeren Zugang schaffen, ohne die Inhalte zu stark zu vereinfachen.

Unser Ziel bleibt: möglichst vielen Menschen zu ermöglichen, zu verstehen, was KI ist, wie sie funktioniert und was sie für den Alltag bedeutet. Denn nur wer mitkommt, kann auch mitreden – und mitgestalten.

Wie funktioniert das?

Um KI-Inhalte zugänglicher zu machen, haben wir einen mehrstufigen Prozess entwickelt – und dabei viel ausprobiert und gelernt. Zuerst haben wir in einer kleinen Arbeitsgruppe diskutiert, was Einfache Sprache für uns bedeuten kann und welche Regeln wir anwenden möchten. Dabei haben wir festgestellt: Es braucht eine gute Balance zwischen sprachlicher Vereinfachung und fachlicher Genauigkeit.

Im Anschluss haben wir erste Fachtexte mithilfe von generativer Text-KI in Einfache Sprache übertragen lassen. Schnell wurde deutlich: Die Ergebnisse waren ein guter Einstieg, reichten aber nicht aus. ChatGPT, Claude und Gemini konnten unsere Anforderungen an Klarheit, Barrierefreiheit und fachliche Präzision nicht zuverlässig erfüllen.

Deshalb haben wir mit ChatGPT ein eigenes Custom-GPT entwickelt, das gezielt auf die Transformation in Einfache Sprache trainiert wurde – und dabei die Anforderungen nach DIN ISO 24495-1:2024-03 sowie DIN 8581-1 berücksichtigt. Dieses Modell bildet nun die Grundlage unserer KI-gestützten Übersetzung. Es liefert deutlich zuverlässigere Ergebnisse, die dennoch sorgfältig redaktionell nachbearbeitet und inhaltlich geprüft werden.

Parallel dazu testen wir auch KI-gestützte Tools aus Deutschland – zum Beispiel die Wortliga-Textanalyse. Sie ermöglicht per Klick eine Transformation in Einfache oder Leichte Sprache und bietet zusätzlich ein KI-gestütztes Lektorat. Wir nutzen sie, um unsere Texte auf Lesbarkeit zu prüfen und Schwachstellen sichtbar zu machen. Anschließend werden die Entwürfe redaktionell überarbeitet – oft in mehreren Runden, mit Feedback von Kolleg*innen und auch mit externer Unterstützung durch eine Agentur für Barrierefreiheit. Unser Anspruch ist es, verständlich zu schreiben – klar und zugänglich, ohne dabei wichtige Inhalte zu verkürzen oder zu vereinfachen, wo es fachlich nicht sinnvoll wäre.

Dieser Prozess ist für uns ein Lernfeld – auch weil wir verschiedene KI-Modelle testen. Die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine kann hier viel ermöglichen, ersetzt aber nicht die fachliche Einschätzung. Deshalb laden wir alle ein, uns Rückmeldung zu geben und diesen Weg gemeinsam mit uns weiterzugehen.

Mitmachen erwünscht: Feedback willkommen

Das neue Angebot ist für uns ein erster Schritt – und ein Experiment. Verständlichkeit lässt sich nicht einfach mit einem Tool überprüfen oder aus einem Standard ableiten. Ob ein Text wirklich verständlich ist, zeigt sich erst im Kontakt mit Leser*innen: Kommt die Botschaft an? Werden Fachbegriffe klar genug erklärt? Oder bleibt etwas unklar, obwohl es einfach wirkt?

Deshalb freuen wir uns besonders über Rückmeldungen: zu Wortwahl, Struktur, Lesefluss – und auch zu einzelnen Formulierungen. Denn nur mit ehrlichem Feedback können wir lernen und unsere Texte weiterentwickeln.

  • War der Text verständlich?
  • Wurden zentrale Begriffe gut erklärt?
  • Was war unklar?

Schreibt uns gerne oder nutzt die Kommentarfunktion unter dem Beitrag. Fachliches Feedback ist uns ebenso wichtig wie persönliche Eindrücke.

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