Künstliche Intelligenz und das Urheberrecht – in Einfacher Sprache

Immer mehr Menschen nutzen heute Künstliche Intelligenz, kurz: KI. Damit sind Computerprogramme gemeint, die Aufgaben erledigen, für die sonst menschliches Denken gebraucht wird. Diese Technik kann zum Beispiel Texte schreiben, Bilder malen oder Musik komponieren

KI wird in vielen Bereichen eingesetzt. In der Schule hilft sie beim Lernen. Am Arbeitsplatz hilft sie beim Schreiben von Berichten oder beim Erstellen von Präsentationen. Auch im Alltag nutzen Menschen KI, zum Beispiel beim Schreiben von E-Mails oder beim Planen von Reisen.

Weil KI so viele Inhalte selbst erzeugt, stellen sich neue Fragen. Viele fragen sich: Darf ich so einen KI-Text einfach nutzen? Gehört der Inhalt mir? Muss ich sagen, dass der Text von einer KI kommt?

Diese Fragen sind wichtig, weil es Regeln für Texte und andere kreative Arbeiten gibt. Diese Regeln nennt man Urheberrecht. In diesem Text erklären wir, was das Urheberrecht sagt und worauf man bei KI-Inhalten achten muss.

In diesem Text erklären wir die wichtigsten Regeln aus dem Urheberrecht. Das Urheberrecht ist ein Gesetz. Es schützt Texte, Bilder, Musik und viele andere kreative Werke.

Was ist das Urheberrecht?

Das Urheberrecht ist ein Gesetz. Es regelt, wer etwas, das er oder sie selbst gemacht hat, nutzen darf. Es schützt die Rechte von Menschen, die Texte schreiben, Bilder malen, Musik komponieren oder andere kreative Dinge erschaffen.

Das Gesetz sagt: Nur die Person, die ein Werk gemacht hat, darf bestimmen, was mit diesem Werk passiert. Diese Person nennt man „Urheber“ oder „Urheberin“. Sie entscheidet zum Beispiel:

  • Wer das Werk benutzen darf,
  • ob man es verändern darf,
  • ob man damit Geld verdienen darf,
  • und ob man den Namen der Person nennen muss.

Das Urheberrecht schützt also die Ideen und die Arbeit von kreativen Menschen. Es sorgt dafür, dass andere Menschen diese Arbeit nicht einfach kopieren oder ungefragt nutzen können. So bleibt die Kontrolle über das eigene Werk beim Urheber oder bei der Urheberin.

Ein Werk kann zum Beispiel sein:

  • ein Lied
  • ein Gedicht
  • ein Bild
  • ein Video
  • ein Vortrag
  • ein Text für eine Webseite

Wichtig ist: Nicht jede Idee ist geschützt. Es kommt darauf an, wie die Idee umgesetzt wurde. Ein Satz wie „Heute ist schönes Wetter“ ist zu einfach. Aber ein langer, kreativ geschriebener Text über das Wetter kann geschützt sein. Entscheidend ist die kreative Leistung – also das, was eine Person sich selbst ausgedacht und auf besondere Weise umgesetzt hat.

Wann ist ein Werk geschützt?

Ein Werk ist geschützt, wenn es eine persönliche geistige Schöpfung ist. Das bedeutet:

  • Es ist von einem bestimmten Menschen gemacht.
  • Es ist individuell, also nicht einfach kopiert.
  • Es zeigt eine besondere Art der Gestaltung.

Beispiel: Zwei Menschen schreiben über den Frühling. Die eine Person schreibt „Im Frühling blühen Blumen.“ Das ist ein einfacher Satz. Die andere schreibt ein Gedicht mit vielen Bildern und Gefühlen. Dieses Gedicht kann durch das Urheberrecht geschützt sein – der einfache Satz nicht.

Das nennt man auch Schöpfungshöhe. Es bedeutet: Das Werk ist mehr als nur alltäglich. Es hat eine persönliche Note.
Im Gesetz steht das in § 2 Absatz 2 des Urheberrechtsgesetzes. Dieses Gesetz nennt man auch UrhG.

Was ist mit KI-Texten?

Eine KI schreibt Texte, malt Bilder oder macht Musik. Aber: Eine KI ist keine Person. Deshalb kann eine KI kein Urheber sein. Nur Menschen können Urheber sein.

Das heißt: Ein Text, den nur eine KI geschrieben hat, ist nicht durch das Urheberrecht geschützt. Andere dürfen ihn in vielen Fällen verwenden. Aber: Wenn die KI beim Schreiben Inhalte verwendet hat, die schon geschützt sind, kann es Probleme geben.

Beispiel: Eine KI erstellt ein Lied, das fast genauso klingt wie ein Lied von einem berühmten Sänger. Dann kann es sein, dass das Original geschützt ist – und man das KI-Lied nicht nutzen darf.

Wie wird eine KI trainiert?

KIs müssen viel lernen, bevor sie gute Texte schreiben oder Bilder malen können. Sie lernen das durch viele Daten – zum Beispiel durch Bücher, Bilder, Musikstücke oder Zeitungsartikel. Manche dieser Inhalte sind urheberrechtlich geschützt

In Deutschland ist es unter bestimmten Bedingungen erlaubt, solche Daten für das KI-Training zu nutzen. Das nennt man Text and Data Mining (kurz TDM). Dabei liest die KI sehr viele Texte und lernt daraus.

Nach dem Gesetz ist TDM erlaubt, wenn:

  • die Inhalte öffentlich zugänglich sind.
  • die Urheber*innen der Nutzung nicht widersprochen haben.

Dieser Widerspruch muss technisch sichtbar gemacht werden. Man nennt das Opt-out. Der Hinweis steht zum Beispiel in den Nutzungsbedingungen oder in den Dateieinstellungen.

Für Bibliotheken, Museen oder Hochschulen gelten besondere Regeln. Sie dürfen TDM oft auch dann nutzen, wenn ein Widerspruch vorliegt.

Darf ich KI Inhalte einfach verwenden?

Nicht unbedingt. Auch wenn ein KI-Text nicht geschützt ist, kann es Einschränkungen geben. Viele KI-Plattformen haben eigene Regeln. Diese nennt man Nutzungsbedingungen oder Lizenzen. Darin steht zum Beispiel:

  • Ob du den Text kommerziell nutzen darfst.
  • Ob du den KI-Dienst nennen musst.
  • Ob du den Text verändern darfst.

Wenn du gegen diese Regeln verstößt, kann es rechtliche Probleme geben. Deshalb solltest du immer die Nutzungsbedingungen lesen, bevor du KI-Inhalte weiterverwendest.

Was tun bei Unsicherheit?
Vor allem in Schulen, Kursen oder Bildungsprojekten ist es schwierig, jedes Detail rechtlich zu prüfen. Deshalb hilft ein vorsichtiger Umgang mit KI.

Beachte folgende Tipps:

  1. Ähnlichkeiten prüfen: Sieht dein Text aus wie ein bekannter Text? Dann lieber selbst schreiben.
  2. Freie Lizenzen nutzen: Nutze Inhalte mit Creative-Commons-Lizenz. Diese sind rechtlich geprüft und oft frei nutzbar.
  3. Transparenz zeigen: Sag, welche KI du benutzt hast. Zeig, wie der Text entstanden ist. Das nennt man „Prompt“ (also die Eingabe, mit der du die KI steuerst).

Neue Regeln ab 2026: Kennzeichnungspflicht

Ab dem 2. August 2026 gilt in der EU ein neues Gesetz. Es heißt AI Act. Dieses Gesetz sagt: Wenn ein Inhalt mit KI gemacht wurde, muss das gekennzeichnet werden. Das gilt vor allem für Texte, Bilder, Stimmen oder Videos, die wie von Menschen gemacht wirken.

Was heißt das in der Praxis?

  • Wenn ein Text ohne menschliche Prüfung veröffentlicht wird, muss man sagen: „Dieser Text wurde mit KI erstellt.“
  • Wenn ein Mensch den Text geprüft hat, braucht man die Kennzeichnung nicht unbedingt – außer bei Bildern, Stimmen oder Videos.
  • Täuschend echte Inhalte – zum Beispiel sogenannte Deep Fakes – müssen immer gekennzeichnet sein.

Warum ist das wichtig für die Bildung?
Lehrkräfte, Dozentinnen oder Bildungsreferentinnen arbeiten immer öfter mit KI. Sie sollten sich bewusst sein:

  • KI ist ein Werkzeug, keine Quelle.
  • Inhalte von KI sollten gekennzeichnet werden – besonders, wenn sie täuschend echt wirken.
  • Auch Lernende sollten wissen, wann und wie KI eingesetzt wurde.

Das schafft Vertrauen. Es stärkt das Wissen über Rechte und Pflichten. Und es zeigt: Bildung bedeutet auch, mit neuer Technik verantwortungsvoll umzugehen.
Viele Regeln rund um KI und Urheberrecht sind noch nicht ganz klar. Die Gesetze sind alt. Die Technik ist neu. Dieser Text erklärt die wichtigsten Dinge. Aber er kann keine Rechtsberatung ersetzen. Wenn du dir unsicher bist, sprich mit einer Fachperson oder hole dir rechtlichen Rat.

Übersetzt mit Hilfe des KI Sprachmodells „Einfache Sprache“ von erwachsenenbildung.digital

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